// Atari Asteroids Cocktail - Restaurationsdauer 19.10.15 - 29.11.15 //

Asteroids von Atari! Eines der bekanntesten Vektorspiele.
In diesem Fall handelt es sich um Cocktail Version aus dem Jahre 1978.


Der Zustand des Automaten war recht ordentlich:
+ Sehr gute Substanz
+ Keine Feuchtigkeitsschäden
+ Ersatzkappen für Beine
+ Stromkabel intakt
+ "Underlay" in gutem Zustand
+ CP in gutem Zustand
+ Münzprüfer vorhanden
+ alle Sicherungen OK

- Monitor mit leichten Burns
- Beine und "Glasplattenhalter" müssen lackiert werden
- Audioregulator Board fehlt
- PCB fehlt
- Hauptschalter defekt

#Zustand zu Beginn

Hier zunächst einige Bilder, die den Zustand vor der Restauration zeigen.








#Reinigung

Als Erstes wurde die Kiste vom Schmutz befreit. Also alles aussaugen und feucht abwischen.








Selbst bei so einem kleinen Tischchen kommt so viel Dreck raus!


#Stromschalter

Der Stromschalter war komplett zerstört. Daher wollte ich diesen gegen einen Kippschalter tauschen.



Für den beleuchteten Schalter habe ich eine passende Öffnung gesägt.
Danach wurden die Kabel wieder aufgesteckt.



#Glasplatte und Halter

Die Glasplatte war jetzt nicht einem super Zustand, ich wollte sie aber auch nicht ersetzen.
Daher habe ich sie gut gereinigt und versucht die Macken im "Underlay" etwas auszubessern.
Außerdem mussten die Halter und Schrauben neu lackiert werden.


Zuerst wurden die Halter und die Glasplatte entfernt, damit alles gründlich gereinigt werden konnte.


Der nervige Löwenaufkleber musste auch entfernt werden.


Danach war der Tisch selbst schon mal wieder schön sauber.


Als nächstes wurden die Halter sandgestrahlt und danach lackiert. Ebenso die Schrauben.


Danach wurde die Glasplatte vorsichtig von beiden Seiten gereinigt.
Leider ist vermutlich Cola unter die Scheibe geflossen und hat das "Underlay" an einigen Stellen angegriffen.


Ich habe die Stellen abgeklebt und mit gutem Sprühlack ausgebessert. Hier das Ergebnis.


#Kleinere Ausbesserungen

Zum einen musste der Warnungsaufkleber wieder festgeklebt werden.


Zum anderen war das T-Molding an einer Stelle lose. Etwas Heißkleber und die Sache war behoben.


#PCB

Da die PCB fehlte, musste ich zuerst eine organisieren.
Ein netter Arcadekollege aus Stuttgart hatte zwei Stück - beide defekt.
Daher musste ich beide reparieren und durfte dafür eine behalten!
Der Reparaturbericht befindet sich hier: Asteroids Repair-Log

#Monitor

Hier sei erwähnt, dass es zwei sehr gute Dokumente für diese Monitore gibt:
Atari Monitor TM-151 Issue 3 Electrohome G05-802 G05-805 Monochrome XY
und
The Black & White Vector Monitor FAQ and Guide

Nachdem die Platine funktionierte, folgte der erste Test mit dem originalen Vektormonitor.
Leider war beim ersten Testen gar nichts zu sehen!
Die LED für den "Spot Killer" war aus. Nachdem ich etwas an der Helligkeit gedreht hatte,
kam ein einzelner Punkt zum Vorschein. Also geht zumindest die Hochspannung.

Daher habe ich als nächstes das "Deflection Board" ausgebaut.
Hier springen die verkokelten Widerstände sofort ins Auge.


Die Widerstände waren definitiv durch und hatten keinen Durchgang mehr.
Laut Atari ist dies ein bekanntes Problem und die Widerstände sollen durch 18 AWG Drähte ersetzt werden.
Daher habe ich die beiden Widerstände durch einen Draht mit ca. 1 mm Durchmesser ersetzt.


Bei dieser Aktion habe ich noch alle 2,2 µF Elkos ersetzt.
Außerdem habe ich alle Lötstellen der Steckverbinder nachgelötet, da hier einige gerissen waren.


Danach folgte ein weiterer Test.
Ok, man hört nun zumindest das typische "rattern" des Monitors.
Leider blinkt das "Spot Killer" LED wie wild und es ist nur ein kleiner Strich zu sehen


Also einen weiteren Blick in das Handbuch geworfen. Grund hierfür ist ein Fehler in der X-, Y-Ablenkung.
Hier sollen gerne mal die Transistoren am Chassis kaputtgehen.
Also die beiden 2N3716 (NPN) und die beiden 2N3792 (PNP) Transistoren geprüft.
Was soll ich sagen? 3 von 4 waren defekt.




Ein Arcadekollege gab mir den Hinweis, dass ich neuere Transistoren verwenden sollte.
Diese sind besser und einfacher zu bekommen - daher letztlich billiger.
Ich habe die 2N3716 durch MJ15022 und die 2N3792 durch MJ15023 ersetzt.


Nach dem Einsetzen der Transistoren unbedingt auf Durchgang vom Gehäuse des Transistors (Kollektor)
zum Chassis prüfen! Hier darf keine Verbindung bestehen.
Außerdem wurden die X- und Y- Ausgänge der PCB auf Gleichstrom geprüft. Hier darf nur AC fließen!
Danach folgte ein weiterer Test.

Es dauert ca. 20 Sekunden, bis ein Bild zu sehen ist. Und nun ist endlich etwas zu erkennen.


Das Problem lag jedoch nicht mehr am Bildschirm, sondern an einem Kontaktproblem an der PCB.
Der Monitor funktioniert nun wieder einwandfrei.


#Münzprüfer

Der Münzprüfer wurde ausgebaut, gereinigt und poliert.


Die Glühbirne für den Münzeinwurf war logischerweise defekt.
Schraubgewinde mit 5V und 1,5A.
Außerdem werden DM-Münzen nicht erkannt.

Eine neue Lampe spendiert - es werde Licht.


#5V und Audioamp

Leider fehlte bei dem Table das Audioregulatorboard.
Das Board ist nicht nur ein reiner Audio-Amp, sondern stellt auch die 5V für die PCB bereit.

Daher wollte ich zunächst ein Schaltnetzteil verbauen. Dann habe ich aber gesehen,
dass aus dem Trafo auch 10,3V DC generiert werden.


Aus diesem Grund habe ich mich für einen DC-DC-Stepdown-Konverter entschieden.
Dafür musste ich aber zunächst wissen, wie viel Ampere die PCB benötigt.
Das Wunderwerkzeug Multimeter hilft hier natürlich weiter.


Klasse! Es gibt einen günstigen Konverter, der maximal 5A liefern kann.
Dieser hat den Vorteil, dass er eingangsseitig sehr flexibel ist (4V - 38V).
Auf Ausgangsseite kann die Spannung exakt eingestellt werden.


Also habe ich die 10,3V als Zuleitung und die 5V und GND Kabel auf den Konverter aufgelötet.
Das war's! Im Betrieb wird das Teil lediglich handwarm.


Danach fehlte noch der Audio-Verstärker. Dazu habe ich einen kleinen vergossenen NF-Verstärker gekauft.


Zum Schluss noch alle Anschlüsse verlötet und mit einem Schrumpfschlauch versehen - fertig.


#Upgrade - AR-Board

Einige Zeit später bekam ich ein original AR-Board für den Table.


Das AR-Board musste zunächst geprüft werden. Dazu wurden 10 VDC als Versorgungsspannung,
sowie zwei Flipperbirnchen als Last an die 5V angeschlossen.
Natürlich funktionierte die Platine nicht.


Der Schuldige war schnell gefunden: 2N3055


Nach dem Einsetzen eines neuen 2N3055 funktionierte das AR Board wieder.


Nun musste noch die originale Verkabelung wieder hergestellt werden.
Dazu mussten die Pins aus den 3 Steckern herausgelöst und neu verlötet werden.


Dann alles im Table montieren und fertig ist der Rückbau!


#Fazit

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